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Blackie Blue Bird: Ghost River (Review)

Artist:

Blackie Blue Bird

Blackie Blue Bird: Ghost River
Album:

Ghost River

Medium: CD
Stil:

Melancholischer Dream Pop

Label: afmusic
Spieldauer: 41:23
Erschienen: 23.11.2018
Website: [Link]

Wenn man zu seinem aktuellen Album eine Foto aus einem Stummfilm aus dem Jahr 1919 wählt, auf dem eine Frau mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen inmitten eines Sees steht, dann wird die Musik hinter Ghost River von BLACKIE BLUE BIRD wohl eine ganz ähnliche Atmosphäre verbreiten wie dieser Filmausschnitt aus „Back To God‘s Country“ mit der Schauspielerin Nell Shipman.

Das schwer melancholische Kopenhagener Dream-Pop-Duo BLACKIE BLUE BIRD versetzt auf ihrem Debüt-Album ihre Hörer – genau wie die Frau im Geistersee – in einen ruhigen und zugleich bedrohlich lauernden Traumzustand, der einen sofort berührt. Im Grunde verknüpfen sie den dreampoppigen Klang einer ENYA mit der weltmusikalischen Folkpop-Schönheit einer SALLY OLDFIELD, so als würden sie aus den Klang-Perlen dieser wunderschön melodiösen Musik eine Kette knüpfen, um sie am Ende der Frau umzulegen, wenn sie von den Geistern in ihren See gezogen wird.

Allerdings wird das gesamte Album lang dabei diese ruhig-melancholische Grundstimmung, die manchmal regelrecht bedrückend wirkt, wozu natürlich auch die sehr lyrischen Texte beitragen, gehalten, wobei besonders der elfengleiche Gesang von Heidi Lindahl vordergründig betont wird. Musikalisch variieren dabei Melodien zwischen folkig angehauchtem Americana, zarter Karibik und weltmusikalischen Einflüssen, die größtenteils mit akustischen Gitarren und schwebend-flirrenden E-Gitarren-Klangflächen sowie viel Hall und Echo-Effekten instrumentiert werden, wobei sich ganz intensiv die Pedal Steel immer wieder in den Vordergrund schiebt und so zusätzlich ein verträumtes Country-Feeling verbreitet. Und um nicht etwa Rhythmen voranzutreiben, sondern im wortwörtlich schwebenden Fluss zu bleiben, verzichten BLACKIE BLUE BIRD komplett auf jegliche Schlagzeug- und Percussion-Rhythmen.

BLACKIE BLUE BIRD formulieren sehr anschaulich die Absicht hinter ihrem Album-Debüt, indem sie hinter „Ghost River“ einen unterirdischen Fluss unserer Erinnerungen symbolisieren wollen, der an den großen Städten vorbeifließt, in denen die Menschen ihre wahren Gesichter hinter Mauern verstecken. Was dieses sich Selbstbelügen bewirkt und wie es die jungen Flügel unserer Seele zerbrechen lässt, thematisiert dieses Album, das eindrucksvoll in „Sleep Your Silent Sleep“ mit den Worten: „Sleep your silent sleep / oh so untroubled and sweet...“, endet.
Um diesen ruhigen, friedlichen, aber keinesfalls vor Langeweile ausufernden Schlaf zu finden, leisten BLACKIE BLUE BIRD einen bewegenden-sentimentalen, musikalischen Beitrag.

FAZIT: Man kann sich wundervoll in dem melancholischen, cineastischen, geisterhaften Dream-Pop-See von BLACKIE BLUE BIRD treiben lassen, auch wenn „Ghost River“ sehr ruhig fließt und ohne jegliche Untiefen auskommt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3257x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • My Trembling Guitar
  • Blood Under The Bridge
  • Flying Too Close Too The Ground
  • Sometimes Soon
  • Ghost River
  • The Wind That Sweeps Me Away
  • Love Walk
  • The Weeping Willow
  • Life‘s Been Raining All Day
  • Starving
  • Please Don‘t Go
  • Sleep Your Silent Sleep

Besetzung:

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